www.mural.ch: akteure

dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Hauser

vorname: Fritz

wikidata-repräsentation: Q681957

gnd-repräsentation: 1078257051

biografische angaben: * 3. Juni 1884 in Basel; † 26. März 1941 in Bern. Schweizer Nationalökonom und Politiker der sozialdemokratischen Partei. Mitbegründer des Basler Kunstkredits 1919.

«Sie [die Kunstkreditkommission] wurde vom Basler Erziehungsdirektor Fritz Hauser, der massgeblich am Zustandekommen des Kunstkredits beteiligt war, präsidiert und von einem ehrenamtlichen Sekretär, dem Redaktor der National-Zeitung Edwin Strub, und den vom Regierungsrat gewählten Kommissionsmitgliedern gebildet. Im ersten Jahr waren zwei, ab 1920 vier bildende Künstler für je ein Jahr Mitglied dieser Institution.

Von Anfang an waren Hauser und Strub typische Vertreter zweier verschiedener Auffassungen der Aufgabe des Kunstkredites. Betonte der Sozialdemokrat Hauser in erster Linie die Schaffung von Wettbewerben zur Linderung der finanziellen Not der Künstler, so nannte der der Radikalen Partei (heute FDP) angehörige Strub weitere Geltungsbereiche. Die Basler Kunstszene sah sich nach der Jahrhundertwende einem konservativen Publikum gegenüber. Die Diskrepanz zwischen avantgardistischer Kunst und Publikumserwartung wurde immer grösser. Der Staat, in der Tradition des spätmittelalterlich-humanistischen Mäzens, sollte nun die Künstler, angeregt durch Wettbewerbe, dem allgemeinen Publikum mit öffentlichen Kunstdenkmälern wieder näherbringen. Die sozialpolitische Aufgabe, wie sie Fritz Hauser sah, konnte bald als erreicht gelten, denn viele Künstler waren geradezu auf die kunstkreditwettbewerbe angewiesen. Schwieriger jedoch gestaltete sich die pädagogische Zielsetzung. Sie entwickelte sehr bald eine eigene Dynamik. Sobald sich Kunst an die Öffentlichkeit begibt, wird sie angreifbar, wird sie zum Politikum.» (Jegge, S. 19–20)