Moderne Wandbildkunst auf mural.ch
Das Portal mural.ch ist eine öffentlich zugängliche Datensammlung.
Vor 20 Jahren gründete Alex Winiger die Online-Dokumentation mural.ch. Zielsetzung war zunächst, eine Begleitdokumentation für eigene Wandbildaufträge zu schaffen, die es erlauben würde, Herangehensweisen und bildnerische Umsetzungen im Vergleich mit bestehenden Werken zu evalulieren oder zu untermauern. Diese Dokumentation sollte von Anfang an keine private Kartei, sondern eine öffentlich zugängliche Datensammlung sein. Sie wuchs schnell und verselbständigte sich zu einem eigenständigen Projekt.
Heute umfasst mural.ch Angaben zu 945 Werkkomplexen und 12583 Einzelwerken, entstanden seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, jedoch mit Schwerpunkt auf dem eigentlichen Muralismus der 1920er- bis 1950er-Jahre. Während die ersten Werkaufnahmen noch primär aufgrund von Besuchen vor Ort entstanden, sichtet Alex Winiger inzwischen systematisch Literatur und Verzeichnisse zu Themen wie der amerikanischen Kunst des New Deal oder der öffentlichen Kunst der Zwischenkriegsjahre in der Schweiz. Diese Inventarangaben können oft durch Besichtigungen, Gespräche mit Fachleuten und Künstlern und gezielte Quellenrecherche vertieft werden.
Eine Schwierigkeit besteht oftmals darin, die (naturgemäss ortsgebundenen) Werke so zu lokalisieren, dass sie aufgefunden werden können. In manchen Quellen fehlt die Angabe eines genauen Standorts. Heute bietet mural.ch die Möglichkeit, neben oder anstelle einer Adressangabe einen Marker in einer Map für die genaue Lokalisierung zu verwenden. Dem Marker respektive der Adresse sind geografische Koordinaten hinterlegt. (Inzwischen sind selbst Autoren zu Büchern über Werke öffentlicher Kunst dazu übergegangen, Geodaten anzuführen.) Wird ein Werk mit Fotos dokumentiert, die Geodaten enthalten, werden diese in den Eintrag aufgenommen.
Seit 2017 schreibt Alex Winiger thematische Beiträge zur Wandbildkunst. Zu Beginn waren dies kurze Zusammenfassungen zu Aspekten wie der Dekontextualisierung von Werken oder Exzerpte aus Publikationen wie die Präsentation der nigaraguanischen Schule für öffentliche und monumentale Kunst durch David Kunzle (1995). Später kamen Rundgänge und Wanderführer hinzu, beispielsweise die Tour durch die «borghi dipinti» der Montagna varesina.
mural.ch steht für Beiträge weiterer Autoren offen. Sie können Werke dokumentieren oder Beiträge veröffentlichen sowie auf Literatur zum Thema verweisen. Eine Anleitung auf mural.ch zeigt, wie es gemacht wird. Wenden Sie sich gerne an mich, wenn Sie Fragen dazu haben.