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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Meyer-Amden

vorname: Otto (Friedrich)

wikidata-repräsentation: Q690169

gnd-repräsentation: 118733508

biografische angaben: * 20.2.1885 Bern, † 15.1.1933 Zürich. Maler und Zeichner

«Nach achtjährigem Aufenthalt im [burgerischen] Waisenhaus [in Bern] trat er bei einem Lithographen in die Lehre, erst in Bern, dann in Zürich, wo er, an der Kunstgewerbeschule hospitierend – derselben, die ihn später als Lehrer wiedersah –, Paul Bodmer, Hermann Huber, Reinhold Kündig, Hans Vollenweider begegnet, die in ihm ihren Meister erkennen*. Nach zweijähriger jugendlicher Wanderschaft, auf der er in München (bei Peter Halm), Paris, Strassburg, Colmar länger oder kürzer Station macht, kommt er im herbst 1907 nach Stuttgart, dort in die Malklasse zu Christian Landenberger […]. Dann als Meisterschüler zu dem grossen Lehrer Adolf Hölzel, bis er sich vom Akademiebetrieb zurückzieht. […]»

«'[…] zugleich war ich in Arbeiten vetieft, die ich wohl Laboratoriumsarbeiten heissen kann und wenn schon nach meiner innern Stimme wertvoll, doch zu fremd waren für einen Markt und für den Verkauf. Aber diesen Arbeiten zufolge konnte ich in einem Freundeskreise anregend wirken, so dass der Lehrer, obwohl ich manche seiner Schüler auf meine Seite zog, dies als rühmenswert zu Zeugnis brachte. Diese Freunde gaben mir auch zu leben, was sie konnten geben […]'»

«[…] sein schulbildender, auf Menschen bedachter und auf Gleichgesinnte wirkender Geist; in Stuttgart sind es Oskar Schlemmer, Willy [Willi] Baumeister, Paul Bollmann, die Schweizer Hans Brühlmann, Alfred Heinrich Pellegrini, Johannes Iten.»

(Stettler, 1970, S. 17, 26)

«Hermann Huber veranlasst ihn, 1912 nach Amden bei Weesen überm Walensee zu ziehen, wo in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine Künstlerkolonie entstanden war und wo Meyer mit Huber, Paul Bodmer, Oskar Lüthy, Karl Hügin, Eugen Zeller in Verbindung steht. Er harrt dort, zuletzt allein geblieben, bis 1928 aus.» (Stettler, 1970, S. 29)

«'Mir sind am Meinigen wert die psychischen Hintergründe der Bilder, der Versuch ihrer Ordnung untereinander, ihr zu der Bildform nie erwähntes notwendiges Beziehungshaftes (wenn auch im Gleichnis, so dieses doch in einer neuen direkten Art). Die Bildform selbst, die dem Kosmos und dem Viereck gerecht werden will. Doch das ist dunkel.'» (Otto Meyer-Amden an Oskar Schlemmer, 1933, in: Stettler, 1970, S. 40)

«Rhythmisch steigen, umgeben ihn all jene Knaben im blauen Kadettenrock mit den blanken Knöpfen. Dazwischen jäh die Entblössung des einzelnen, Preisgegebensein und Schutz bei sich selbst zugleich. […] jene Welt verhaltener Zuneigung […]» (Stettler, 1970, S. 42)

«Den Eindruck von Studien zur Vorbereitung schildert ein Brief von Otto Meyer an seinen Bruder vom Herbst 1922: 'Er sah dann einmal flüchtig in der Kräuterkammer die aufgemachten 2 Einzelfiguren, die er schön fand, und bat, sie ansehen gehen zu dürfen. Darauf kam er und sagte, er finde die eben herrlich schön, und wollte von da aus auch das Ganze als Wandbild geeignet zugestehen.'» (Stettler, 1970, S. 78)

*Hervorhebung A.W.