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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Wanner

vorname: August

wikidata-repräsentation: Q28045308

gnd-repräsentation: 119341999

biografische angaben: * 21.2.1886 Basel, † 21.7.1970 St. Gallen. Maler, Glasmaler und Bildhauer. Wandmalerei, Kirchenfenster. Lehrer in Kunstgewerbe und Malen an der Gewerbeschule in St. Gallen. Ab 1925 freiberuflich tätig

«August Wanner wurde am 21. Februar 1886 in Basel als Sohn eines Fuhrmannes geboren. Nach dem Besuch von Gymnasium und Oberrealschule in Basel bildete sich August Wanner als Flach- und Dekorationsmaler aus. Von 1903 bis 1906 besuchte er an der Kunstgewerbeschule Basel den Unterricht bei Albert Wagen und Fritz Schider. 1906 trat er als Geselle in Karl Schneiders (1872-1943) Atelier für angewandte Malerei in St.Gallen ein. Schneider, der nachmalige Direktor des St.Galler Industrie- und Gewerbemuseums, führte verschiedene private und öffentliche Aufträge aus, bei denen auch Wanner mitarbeitete.

Das Wanderjahr 1908 führte Wanner u.a. nach Deutschland und in die Niederlande. 1911 und 1913 verfeinerte er an der Kunstakademie in München bei Carl Johann Becker-Gundahl (1856-1925) sein zeichnerisches und 1912 bei Franz von Stuck (1863-1928) sein malerisches Können. Wanner kehrte 1914 in die Schweiz zurück. 1916 folgte seine Wahl als Nachfolger von Lehrer Albert Müller (1874-19i6) an die kunstgewerbliche Abteilung der Gewerbeschule St.Gallen. Bis 1924 unterrichtete Wanner dort zahlreiche Schüler in Schriftlehre, Schablonieren, Ornamentieren, im Entwerfen für die Weberei und die Stickerei, im Malen von Plakaten und anderem. Wanners Vorliebe für Sakralkunst übertrug sich auf dessen Schüler Johannes Hugentobler, Josef Büsser, Albert Schenker und Ferdinand Gehr. Seit 1994 war Wanner freischaffender Künstler. Als Kirchenmaler arbeitete er bis in sein 80. Lebensjahr. Wanner starb am 21. Juli 1970 in St. Gallen. Sein umfangreiches Werk ist bereits in zahlreichen Publikationen gewürdigt worden, die Hauptwerke bis 1947 in: Anton Blöchlinger und Paul Hilber, August Wanner.

Eine Monographie, hg. im Anschluss an den 60. Geburtstag des Malers von Freunden seiner Kunst, Zürich 1947. Eine Untersuchung über das restliche Werk liegt nicht vor.

Nach dem Tod des Künstlers wurden anlässlich der Räumung des Ateliers am Primelweg Nr. 9 in St.Gallen große Teile des Künstlernachlasses verkauft. Ein größeres Nachlassfragment befindet sich derzeit bei der Tochter des Künstlers in St.Gallen. Es umfasst - verteilt auf die verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers - zahlreiche Arbeiten auf Papier (Lithografien, Holzschnitte, Bleistift-, Feder- und Kohlezeichnungen, teilweise in Form von Skizzenbüchern), darunter auch Entwürfe zu ausgeführten Arbeiten (Kapelle Pardisla/Seewis GR; Dreifaltigkeitskirche in St.Gallen - Heiligkreuz), ferner Gemälde in Öl sowie Figuren. Von großem dokumentarischem Wert ist die umfangreiche fotografische Sammlung, die Wanners Werk einigermaßen überschaubar macht. Daneben finden sich im gleichen Nachlassfragment verschiedene Zeitungsartikel über Wanner und dessen Werk sowie zahlreiche persönliche Stücke. Weitere kleinere Nachlassfragmente in Privatbesitz. Zahlreiche verstreute Werke u.a. im privaten Umfeld von Wanners einstigen Wirkungsorten und in Museumsbeständen.» (aus: Verzeichnis der Kantonalen Denkmalpflege St. Gallen, um 2005)