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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

künstler: Leo von Klenze

titel: Hofgartenarkaden

jahr: 1816–63; teilweise wiederaufgebaut oder neu erbaut 1952–54

adresse: Odeonsplatz, München, Deutschland

+: «Mit den Wandgemäldezyklen in den zur öffentlichen Promenade gewordenen Hofgartenarkaden realisierte Ludwig I. ein komplexes volkserzieherisches Programm, das zugleich Schwerpunkte seines politischen Wirkens wie seiner persönlichen Neigungen widerspiegelte. Der allein an Ort und Stelle erhaltene Historienbilderzyklus in den Neuen Arkaden war bestimmt, vaterländisch-dynastische Anhänglichkeit zu wecken. Rottmanns italienische Landschaften in den Bazar-Arkaden (1943 abgenommen, heute im Residenzmuseum) sollten den vom König geliebten Süden in deiner Zeit noch beschränkter Reisemöglichkeiten veranschaulichen. Die Szenen aus dem griechischen Befreiungskampf in den Nordarkaden, ein vor der Zerstörung zu wenig gewürdigtes Beispiel aktueller, politisch-ideologisch motivierter Kunst, offenbarten eine erstaunlich deutliche Stellungsnahme ansgesichts Ludwigs aussen- wie innenpolitisch schwieriger Balance zwischen liberalem und autoritärem Kurs (ein derartiger Zyklus wäre damals in Berlin oder Wien undenkbar gewesen) und gehörten gleich den Münchner Propyläen zu den das wiedererstandene Hellas repräsentierenden Nationaldenkmälern (wie sie Griechenland selbst sich zu dieser Zeit noch kaum leisten konnte); zugleich sollte die Akzeptanz des (in Bayern nicht unumstrittenden) philhellenischen Engagements gestärkt werden.» (Habel, Hallinger, Wieske 2009, S. 327)

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