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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Valentiner

vorname: Wilhelm (Reinhold)

wikidata-repräsentation: Q8002333

gnd-repräsentation: 119117223

biografische angaben: * 2. Mai 1880 in Karlsruhe; † 6. September 1958 in New York. Deutsch-amerikanischer Kunsthistoriker und Museumsleiter

«Der Arbeitsrat für Kunst und die Novembergruppe formierten sich 1918 in Berlin in Anlehnung an die Arbeiter- und Soldatenräte und implizierten ihre revolutionäre Gesinnung nicht zuletzt in der Namensgebung.

Der Arbeitsrat für Kunst entwickelte in der relativ kurzen Zeit seines Bestehens bis 1921 eine besonders rege Aktivität. Eine seiner ersten Veröffentlichungen war die Schrift des Kunsthikstorikers Wilhelm Valentiner (1880–1958) mit dem Titel Die Umgestaltung der Museen im Sinne der neuen Zeit. Valentiner legte diese Schrift mit Datum vom 18.12.1918 dem Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung als Denkschrift des Arbeitsrates vor. Hier ging es im Wesentlichen um die Museen, die zu Volksbildungsstätten werden und zur aktiven Geschmacksbildung des Volkes beitragen sollten. In dem gleichzeitig publizierten künstlerischen Programm, das als Flugblatt verteilt wurde, ging der Arbeitsrat mit dieser Forderung nach einer 'Belebung der Museen als Bildungsstätten für das Volk' auch an die breite Öffentlichkeit. Die Einheit von Kunst und Volk wird in Anknüpfung an die Ideen Lichtswarks zur Öffnung der Museen in beiden Schriften publiziert; er konzentriert sich dabei im Wesentlichen auf die 'traditionelle' Bindung der bildenden Kunst an das Museum.

Genau in der Auflösung dieser Verknüpfung sahen die Künstler die Chance und Herausforderung für die Wandmalerei. Der zentrale Leitsatz des Arbeitsrates betonte insofern auch nicht die Museen, sondern lautet gleichsam folgerichtig:

'Kunst und Volk müssen eine Einheit bilden. Die Kunst soll nicht mehr Genuss Weniger, sondern Glück und Leben der Masse sein: Zusammenschluss der Künste unter den Flügeln einer grossen Baukunst ist das Ziel.' [Flugblatt Arbeitsrat 1919. Als «'Arbeitsrat für Kunst' in Berlin» publiziert in Mitteilungen des Deutschen Werkbundes, 1918.4, S. 14–19]

(Schuler, 2017)