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titel: Muraltengut

jahr: 1777–1782 (Gebäude)

adresse: Seestrasse 203, Zürich

+: Das Gebäude wird von der Stadt Zürich zu Repräsentationszwecken genutzt und ist für die Öffentlichkeit kaum zugänglich.

Das Muraltengut in Zürich ist ein frühklassizistischer ehemaliger Landsitz, 1777 bis 1782 erbaut durch den Seidenhändler und Stadtbaumeister Johannes Werdmüller (1725—1801). Seinen Namen bezieht das Gut von seinem späteren Besitzer Hans Konrad von Muralt (1779—1869).

Das Gebäude war um 1900 stark heruntergekommen und durch den Bau einer Tramlinie um 1920 vom Abbruch bedroht. Der Kunstmäzen Martin Bodmer (1899—1971) rettete es durch seinen Kauf und anschliessende umfassende Restaurierungsmassnahmen. 1944 verkaufte er das Gebäude samt Mobiliar der Stadt Zürich, die es fortan als Repräsentationsort der Zürcher Stadtregierung nutzte.

Bodmer stattete das Gebäude nach 1924 mit Gemälden von Karl Walser und Rudolf Mülli aus. Beim Verkauf an die Stadt Zürich verblieben die Gemälde Walsers in Bodmers Besitz. Die Stadt veranstaltete 1948 einen Wettbewerb zur Dekoration der nun leeren Innenwand des mittleren Saales im Erdgeschoss. Der erste Preis wurde Alois Carigiet vergeben, der das Gemälde ausführte.

Weitere Räume wurden mit grossformatigen Tafelbildern und einem Wandteppich dekoriert. Von diesen verblieben die Werke von Lissy Funk und Ernst Morgenthaler an ihrem Ort. Arbeiten von Karl Hügin und Wilhelm Gimmi wurden ersetzt, unter anderem durch ein Gemälde von Paul Bodmer im Nordsaal.

Zwei der 1944 entfernten Gemälde von Karl Walser, das Diptichon «Europa und ihre Frauen», kehrten nach einer Sanierung 2001 an seinen ursprünglichen Ort in der Vorhalle des Mittelsaals im Erdgeschoss zurück.