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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Renau Berenguer

vorname: Josep (Josef, José)

wikidata-repräsentation: Q727329

biografische angaben: * 17.5.1907 in Valencia, † 11.10.1982 in Berlin (Ost). Kalalanischer Maler, Grafiker und Fotomontagekünstler

«Der seit 1958 in Berlin lebende Spanier Jose Renau, der als Künstler und Lehrer einen signifikanten Einfluss auf angehende Kunststudenten und junge Kunstschaffende in der DDR ausübte, stellt in gewisser Weise eine Besonderheit in dieser Aufzählung dar, da er die Techniken und Positionen des mexikanischen Muralismus vor Ort studieren und erlernen konnte und somit in der Lage war, auch in seiner späteren ostdeutschen Heimat Wandmalereien zu schaffen, die in besonders auffallender Weise auf den „muralismo" rekurrieren.

Renau, der sich schon frühzeitig unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen wie der Malerei, der Grafik, dem Plakat, der Fotografie, der Fotomontage und dem Film widmete, wurde bereits in den 1930er Jahren als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Valencia berufen, amtierte 1936 als „Generaldirektor der Schönen Künste der spanischen Republik" und leitete schließlich 1938 die bildkünstlerische Propaganda der republikanischen Armee im Spanischen Bürgerkrieg. Im mexikanischen Exil traf er den Muralisten Siqueiros wieder, der ebenfalls in Spanien gekämpft hatte, avancierte zu dessen Schüler und Mitarbeiter und hatte unter anderem an der gemeinsamen Treppenhausausmalung „Portrait der Bourgeoisie" in der Elektrizitätsgewerkschaft inMexico-City Anteil. In der DDR arrivierte Renau aufgrund seines politischen Engagements im Spanischen Bürgerkrieg, seiner künstlerischen Vielseitigkeit und insbesondere seiner Ausbildung bei Siqueiros bald zu einer angesehenen und gefragten Künstlerpersönlichkeit und erhielt umfangreiche Aufträge, die das künstlerische Erscheinungsbild der DDR nicht unwesentlich prägten.» (aus Kenzler 2010, S. 622—623)