Neue Bedingungen – neue Maler. Neue Formen der Wandmalerei, in: Antonio Rodríguez, Der Mensch in Flammen, 1967, S. 210 (dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch)
eingetragen von Alex Winiger am 27.02.2017, 13:11 (email senden)
«Man würde eine ganze Broschüre benötigen, um alle diese Figuren und geheimnisvollen Sinnbilder zu beschreiben und zu erläutern. Daher ist zu bezweifeln, dass sie den 'erzieherischen' Plan des Künstlers oder die von ihm formulierten ideologischen Botschaften dem Betrachter vermitteln können. Sie umkleiden das Gebäude mit einem dekorativen Mantel, machen es gefälliger und menschlicher, aber wenig mehr.
Dafür ist O'Gormans technische Ausführung interessant. […] Die Zeichnung wird in jeweils quadratmetergrosse Flächen unterteilt, dann auf grobes Packpapier übertragen. Nun werden die Brucksteine in den Farben, wie sie der Künstler vorgeschrieben hat, darauf gelegt. Anschliessend wird Mörtel darüber gegossen; so bilden sich feste Platten, die an der Wand aneinandergesetzt werden, bis die ganze Oberfläche bedeckt ist. […] Die mit Bruchstein bedeckten Zementmassen erlaubten weder die Ausbesserung noch die notwendige Verfeinerung, darum sind die Figuren wenig ausdrucksvoll, sie sind plump und ungestaltet. Alles ist im Grunde nur ein grossangelegter Versuch.»