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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Schillig

vorname: Erna

wikidata-repräsentation: Q119208

gnd-repräsentation: 117269093

biografische angaben: * 27.9.1900 Altdorf (UR), † 1.5.1993 Altdorf. Textilentwerferin und Malerin. Kunst im öffentlichen Raum. 1946-1967 Leiterin der Textilabteilung an der Kunstgewerbeschule in Luzern

Erna Schillig wuchs in Altdorf auf. Bevor sie sich der Kunst widmete, arbeitete die gelernte Krankenschwester in Genf und Château-D'Oex. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte sie 1925 in die Innerschweiz zurück und war im Atelier des Malers Heinrich Danioth künstlerisch tätig. Die Sommermonate verbrachte sie auf dem Klausenpass, auf dem ihre Eltern ein Hotel führten. Dort lernte sie den deutschen Maler und Professor August Babberger kennen, der seit Jahren den Sommer in seinem Atelier auf der Balmalp verbrachte. Von 1927 bis 1930 besuchte sie Babbergers Fachklasse für dekorative Malerei und Wandmalerei an der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe. Schillig, Babberger und dessen Gattin Anna Maria Babberger-Tobler schufen zusammen ein Gemeinschaftswerk: das Jahreszeitenbuch, das von Schillig handkoloriert wurde.

In den folgenden Jahren nahm sie Privatunterricht und wurde seine Mitarbeiterin und Lebensgefährtin. Zusammen malten sie 1932 die Höfli-Kapelle in Altdorf aus und das Künstlerbuch Vom Urnersee über den Klausenpass mit Holzschnitten von Schilling und Texten von Babberger erschien. Ausserdem schrieben Schillig und Babberger das Buch «Das Paradies der Höhensucher. Sommernotizen von der Klausenpasshöhe». Inspiriert von den Urner Hochgebirgslandschaften entstanden in den 1920er- und 1930er-Jahren viele Pastellmalereien, Feder- und Bleistiftzeichnungen, in denen eine abstrahierte, rhythmisierte Farbsprache erkennbar ist. Bekannt wurde sie durch ihre Wandbilder in Putztechnik und ihre Wandteppiche. Ihr Trachtenteppich wurde an der Weltausstellung 1937 in Paris im Schweizer Pavillon gezeigt. Nach dem Tod Babbergers und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete Schillig als Krankenschwester in einem Zuger Internierungslager. Von 1947 bis 1967 leitete sie die Textilabteilung der Kunstgewerbeschule in Luzern und verhalf ihr zu Renommee. Von 1967 bis zu ihrem Tod 1993 lebte sie zurückgezogen in Altdorf. (Quelle: Wikipedia)