www.mural.ch: akteure

dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Morgner

vorname: Michael

wikidata-repräsentation: Q1928641

gnd-repräsentation: 11858409

biografische angaben: Am 6. April 1942 in Chemnitz geboren und studierte von 1961 bis 1966 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 1966 zog er als freischaffender Künstler nach Einsiedel bei Karl-Marx-Stadt und kehrte somit in seine Geburtsstadt zurück, die sich zu Beginn der 70er Jahre zu einem neuen künstlerischen Zentrum der DDR entwickelt hatte und mit der Galerie im Neruda-Klub eine namhafte Adresse für Kunstausstellungen besaß. In diesem Umfeld trat Morgner erstmalig mit größeren Ausstellungen in Erscheinung. Charakteristisch für sein umfangreiches Werk ist die Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur beziehungsweise mit den individuell-psychologischen Befindlichkeiten des Menschen sowie mit Naturphänomenen, welche unverwechselbare Bildsprachen mit chiffreartigen Symbolen und verschleierten, gleichsam schemenhaften Figuren hervorbrachte. Gegen Ende der 70er Jahre erweiterte der Künstler sein Werk um aktionskünstlerische Environments, wie beispielsweise sein Beitrag zu Wolfgang E. Biedermanns Performance im Jahr 1977 veranschaulicht. Seit 1990 befasst sich Morgner zudem verstärkt mit der Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit. Das tragische Moment, welches seinen Bildwelten oftmals zueigen ist, wird durch eine weitgehende Reduktion der Farbigkeit verstärkt. Michael Morgner lebt als freischaffender Künstler in Einsiedel. (Kenzler 2010, S. 797—798)