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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

name: Lüthy

vorname: Oscar (Oskar / Oscar Wilhelm)

wikidata-repräsentation: Q557242

gnd-repräsentation: 137409893

biografische angaben: * 26.6.1882 Bern, † 1.10.1945 Zürich. Maler und Zeichner. Landschaft, Porträt, Stillleben und religiöse Themen. Mitbegründer der Künstlergruppe Der moderne Bund 1911 in Weggis.

«Oscar Lüthy, der an der Kunstgewerbeschule in Bern Architektur studiert und sich die Malerei autodidaktisch angeeignet hatte, erlangte in Zürich einen gewissen Bekanntheitsgrad. Dazu beigetragen hat sein monumentales, abstraktes Wandgemälde – die Farbensymphonie wurde durch ein Werk von Sonja und Robert Delaunay angeregt –, das er im Musiksaal des Radiostudios im Rahmen der Unterstützungskredite 1939 ausführte. Auch von kirchlicher Seite erhielt er einen Auftrag: Für die Christuskirche in Oerlikon sollte er das Altarbild (1941–1943) malen. Heute befinden sich zwei Gemälde des Künstlers in der Sammlung. Das eine trägt den Titel Rosen. Es verweist darauf, dass Lüthy eine Affinität zu religiöser Malerei und zur Theosophie hatte. In Kontakt mit theosophischem Gedankengut kam er während einer 10-monatigen Ausbildung bei Hans Lietzmann (1872–1955) in München. Als Lüthy 1914 Otto Meier-Amden kennenlernte, wurde er in seinem Hang zur Mystik bestätigt. Das andere Bild, mit dem Titel Wetterhorn, das 1944 erworben wurde, zeigt sein Interesse am Kubismus. Lüthy, der sich von 1911 bis 1914 alljährlich in Paris aufhielt, kam dort mit dieser Stilrichtung in Kontakt. Er verarbeitete diese weiter, indem er einem Bildmotiv eine geometrisierende Struktur unterlegte und sie mit einer pastellhaften und differenzierten Farbigkeit kombinierte. Oscar Lüthy zählt ausserdem zusammen mit Otto Morach zu den frühesten Vermittlern des kubistischen Gedankengutes in der Schweiz.» (Frauenfelder 2017, S. 47)