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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

künstler: Albert Pfister

titel: Zu Tempel symmetrisch aufsteigende Figuren

jahr: 1915

adresse: Universität Zürich (Kollegiengebäude, 2. OG./206, ehemaliges Historisches Seminar/Bibliothek), Rämistrasse 71, Zürich

+: «[Karl] Moser setzte sich beharrlich für die Zürcher Künstler ein und bewirkte, dass junge Nachwuchstalente in den Bibliotheksräumen der verschiedenen Seminare Wandmalereien ausführen konnten. Finanziert wurden diese Wandgemälde durch einen Spezialfonds der einzelnen Institute, die den Künstlern für ihre Arbeit Fr. 500.- anboten. Doch nach der Ausführung waren auch diese Malereien in den Seminaren heftig umstritten. Die Institutsvorsteher hatten zwar nichts gegen 'moderne' Gegenwartskunst in ihren Räumen, aber sie wollten keine 'futuristischen Experimente' akzeptieren. Während sie farbenprächtige Landschaftshintergründe noch billigten, waren sie nicht bereit, die Figurendarstellungen gutzuheissen. Man forderte eine Staffage, die 'das wissenschaftliche Studium, die Gelehrsamkeit des Mittelalters' darstelle, schrieb zum Beispiel Prof. W. Cecheli, der Verantwortliche des Historischen Seminars. Man hatte Albert Pfister […] Miniaturen mit Motiven aus der irischen Kultur des 8. und 9. Jahrhunderts vorgelegt. Pfister, der das Thema frei interpretierte und vom Stil her an die fauvistische Bildauffassung anknüpfte, war zu fortschrittlich, vielleicht auch zu individualistisch. Vor allem seine Darstellung der Figuren verstand man nicht. Er musste seine Wandbilder wieder übermalen. […]» (Frauenfelder 2018, S. 45)

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