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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

künstler: Julius Diez

titel: Wissenschaft und Technik vom Fortschritt geführt

jahr: um 1919

adresse: Deutsches Museum (Ehrensaal), München, Deutschland

+: Deckengemälde, aus Wettbewerb 1916. Kaseinmalerei. 1944 bei Bombenangriff beschädigt, 1953 ersetzt

«Hauptthema im Ehrensaal als zentralem Raum und Mittelpunkt des Museums soll­ten Naturwissenschaft und Technik sein, die in ihrer Wechselwirkung für jeden Betrachter leicht verständlich dargestellt werden sollten. Der Mäzen [Gustav Krupp von Bohlen und Halbach] äußerte dazu ganz konkrete Vorschläge:

'Ein allgemeines Sinnbild für Naturwissenschaft und Technik lässt sich aus der Welt der Sage oder Geschichte leicht entnehmen. Ich könnte mir denken z. B. eine Darstellung des gefesselten Prometheus auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine Darstellung der Entwicklung, wie das von ihm auf die Welt gebrachte Feuer der Menschheit Nutzen gebracht hat. […]'

Das Deutsche Museum schrieb daraufhin im Jahr 1916 einen Wettbewerb für den 'hervorragendsten Schmuck des Ehrensaales' aus, den der Münchner Maler Julius Diez (1870–1957) gewann. Diez unterrichtete an der Kunstgewerbeschule und seit 1924 an der Münchner Kunstakademie Historienmalerei und Maltechnik. In dem Deckengemälde mit dem Titel Wissenschaft und Technik vom Fortschritt geführt […] zeigt Diez mittig drei allegorische Gestalten hinterfangen von einer Herde galoppierender weißer Pferde, die die zeitliche Dimension unterstreichen kön­nen. Das Bildfeld ist umgeben von plastisch gestalteten Tierkreiszeichen und Pla­netensymbolen in einer ersten Zone sowie von symbolischen Darstellungen für ver­schiedene Techniken und Wissenschaften in dem sich anschließenden Bereich der Hohlkehle. Das Werk wurde im Krieg zerstört und 1953 durch eine Prometheus-Dar­stellung des Akademieprofessors Hermann Kaspar (1904–1986) ersetzt.» (Schuler 2017, S. 306–307)