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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

künstler: Max Beckmann

titel: Musikinstrumente. Globus. Selbstbildnis

jahr: 1929–30

adresse: Charles-Hallgarten-Schule (ehemals: Friedrich-Ebert-Schule; Eingang zu Musik- und Festsaal), Am Bornheimer Hang 10, Frankfurt-Bornheim, Deutschland

+: Supraportenbild, Öl auf Leinwand, 84 x 367 cm. Architekt der Schule und Auftraggeber: Ernst May. Verbleib nicht bekannt

«Auch wenn es ein Ölbild auf Leinwand war – das nicht erhalten ist –, erfüllte es doch die Bedingungen eines Wandbildes: Es wurde ohne Rahmen präsentiert und füllte die Fläche des Türsturzes bis zur Decke und den seitlich einschwingenden Wänden vollständig aus. Wer der Auftraggeber hierfür war, Ernst May, die Stadt Frankfurt oder das Land Hessen, konnte nicht geklärt werden, finanziert wurde es jedoch über die Künstlerhilfe, was einigen öffentlichen Protest verursachte. Für dieselbe Schule war auch Baumeisters Entwurf entstanden. (Schuler 2017, S. 245–246)

«Meine Bilder werden immer mehr, wie aus der Wand geschnitten. Sie gehören eigentlich in die Wand eingelassen oder höchstens ein verschlussartiger knapper Rahmen darum, wie ich Ihnen als Beispiel einen mitschicke […]. Meine Bilder sind transportable Stücke Wand, die mit der modernen Architektur rechnen, aber nicht nur Dekorationsstücke sind, sondern ohne den Sinn des Schmuckes zu verfassen, die Portion von individualistischer Welt geben, die das Kunstwerk ausmacht.» (Brief Max Beckmanns an Israel Ber Neumann, 15.12.1926, zitiert in Schuler 2017, S. 478)

«Auf Anweisung des neuen nationalsozialistischen Rektors Striedinger sollte das Bild vom Hausver­walter Philipp Kühn im Oktober/November 1933 zerstört werden. Kühn hatte das Bild jedoch vom Hochbauamt abholen und zunächst in die Städti­sche Kunstgewerbeschule verbringen lassen. Hier verliert sich die Spur, es ist bisher nicht belegbar, ob das Bild dort Kriegszerstörungen zum Opfer fiel oder anderweitig zerstört wurde. Beide Schulen sind im Krieg vollständig ausgebrannt. In städtischen Akten findet sich kein Hinweis auf dieses oder Baumeisters Wandbild.

Zunächst hatte es wohl den Plan gegeben, dass Beckmann einen ganzen Saal ausmalen sollte, dies wurde später geändert, sodass nur die Supraporte realisiert wurde.» (Schuler 2017, S. 478)

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