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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

künstler: Käthe Lassen

titel: Fischzug Petri

jahr: 1913–22

adresse: Altes Gymnasium (Aula), Flensburg, Deutschland

+: Fresko, 5,60 x 11,30 m. Auftraggeber: Preußisches Kultusministerium, auf Empfehlung Hans Poelzlgs. Erhalten

«Käte Lassen erhielt den preußischen Staatsauftrag für das Wandbild im Alten Gym­nasium bereits vor dem Krieg, im Juli 1913. Der damalige Ministerialdirektor und spätere Kultusminister Friedrich Schmidt-Ott (1860–1956) war von ihrem ersten Wandbild in der Heilandskapelle der neu gegründeten Gemeinde in Flensburg-Wei­che (1912) so beeindruckt gewesen, dass er sie mit einem weiteren Wandbild beauf­tragt wissen wollte und daher den initialen Anstoß gab. Darüber hinaus hatte aber auch wieder ein Architekt entscheidenden Anteil an der Auftragsvergabe. Diesmal war es das Werkbundmitglied Hans Poelzig (1869–1936 ), der von der Landeskunst­kommission als beratendes Mitglied gehört worden war und sich für die Auftrags­vergabe an Käte Lassen stark gemacht hatte. Es handelte sich bei dieser Arbeit also noch um ein Werk aus dem Kaiserreich, das die Republik zu Ende finanzieren musste und nicht selbständig in Auftrag gegeben hatte .m Im Winter 1913 begann sie mit den ersten Entwürfen für das Wandbild, um sie im Januar 1914 der Kommission vorzu­legen. Nach Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg nahm Lassen 1919 die Ar­beiten wieder auf, im Februar 1922 konnte das Werk vom Schuldirektor gemeinsam mit dem Vortragenden Rat im preußischen Kultusministerium Wilhelm Waetzold eingeweiht werden.

Die Themenwahl war der Künstlerin offenbar freigestellt, es sollte sich lediglich um ein Thema aus dem Neuen Testament handeln. Sie entschied sich für den Fisch­zug Petri. Die Künstlerin setzte das Thema in einem erzählerischen vielfigurigen Gemälde auf mehr als 60 m2 Wandfläche um. In der Bildmitte platzierte sie die bei Lukas 5, 1–11 erwähnten Fischerboote, die bereits bis zum Rand mit Fischen gefüllt sind, 'so daß sie fast untergingen.'» (Schuler 2017, S. 247–248)