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Einbettung von Wandgemälden in die Architektur
Diego Riveras Werk in Detroit belegt die klar definierten Wandflächen zwischen den rhythmisierenden Strukturelementen des Innenhofs. Die Gemälde, in den unteren Partien detailreich, in den oberen grossmassstäblicher, vergrössern visuell die Halle, etwa analog zu einem Schlosssaal oder einem grossen Museumssaal des 19. Jahrhunderts.
Theodor Fischers Pfullinger Hallen sind, mit Ausnahme der Fensterreihen und den (rein funktionalen) Deckenträgern frei von plastischen Elementen wie Pilastern, Simsen und dergleichen. Die Staffelung der Malerei in strukturierende, rhythmisierende und darstellende Teile baut das Ordnungssystem selbst auf.
Josep Serts Bildzyklus für einen Saal des Waldorf-Astoria in New York ordnete sich der Architektur unter und diente, geschmackvoll und dezent, dem edlen Dekor. Demgegenüber ist der monumentale Zyklus des Malertrios Britton, Millman, Siporin in Decatur wuchtig, offensiv und didaktisch.
Unvermittelt eingesetzte Bildflächen im Rahmen modernistischer Architektur. Wie Henry-Russell Hitchcock in seinem Text The Place of Painting and Sculpture in Relation to Modern Architecture 1947 feststellte, eignet sich eine figurative oder verspielt-ornamentale Gestaltung dafür besser als eine reduziert-flächige, die das Formenrepertoire der Architektur selber fortführen würde.
Aufhebung des architektonischen Raums durch komplett überformende Bemalung. Es entsteht ein "Geisterbahneffekt". Im Gegensatz dazu kann die in der Schweiz und in Deutschland oft anzutreffende Einbettung von Bildern in "leere" Wände den Eindruck einer applizierten Bildinsel oder gar eines aufgehängten Tafelbildes vermitteln.
Anstelle der Architektur kann auch die Landschaft den Bezugsrahmen eines Monumentalwerks bilden. Entsprechende Werke wurden vornehmlich von Vertretern der Streetart seit den 1970er-Jahren ausgeführt.
Nicht wenige Monumentalwerke wurden allerdings bereits zu Beginn für einen variablen Kontext geschaffen. Ein prominentes Beispiel ist Pablo Picassos Guernica. 1937 im Pavillon der spanischen Republik an der Weltausstellung in Paris gezeigt, wurde das Gemälde nach einer Tour durch verschiedene Ländern bis 1981 im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. Danach wurde es zunächst im Museo del Prado in Madrid präsentiert und befindet sich heute in der Sammlung des Museo Reina Sofía. (Zu beweglichen Murals vgl. Golan, 2009)